Der lyrische Bariton Jan Friedrich Eggers, geboren 1977 in Delmenhorst, gehörte bereits während des letzten Studienjahres zum Ensemble des Bremer Theaters, arbeitete dort mit den Dirigenten Florian Ludwig und Stefan Klingele und spielte in Inszenierungen von Christof Loy, Helmut Baumann und Philipp Himmelmann. Zu seinen Partien in Bremen gehörten Jeletzki ("Pique Dame"), Nardo ("Finta Giardiniera") und Morales ("Carmen"). Im Jahr seiner Ensemblezugehörigkeit wurde dem Bremer Theater der Titel "Opernhaus des Jahres" verliehen.


In der Spielzeit 2007/08 war er dem Theater Hagen verbunden und dort u.a. in "Julius Cäsar", "Tosca" und "Eine Nacht in Venedig" zu hören. 2008 gastierte er am Theater Bremen als Dandini unter der musikalischen Leitung von Markus Poschner in Michael Hampes preisgekrönter Inszenierung der "Cenerentola".


Von 2008 bis 2011 war Jan Friedrich Eggers am Theater Augsburg engagiert und sang dort u.a. Papageno in Mozarts "Zauberflöte" sowie die

Titelpartien in Rossinis "Barbier von Sevilla", in Lortzings "Zar und Zimmermann sowie in "Le nozze di Figaro".


Zur Spielzeit 2011/12 wechselte er mit Intendant Ralf Waldschmidt ans Theater Osnabrück und war dort bisher u.a. als Don Giovanni, als Graf René von Luxemburg, wiederum als Barbier sowie als Schaunard in „La Bohème“ und als Jupiter in „Orpheus in der Unterwelt“ zu sehen. In Osnabrück erweitert Eggers sein Repertoire um große Partien im Musical und war als Prof. Higgins in "My fair Lady" ebenso besetzt wie als Gomez Addams in "Addams Family" sowie in der Titelpartie des Dr. Jekyll und Mr. Hyde.


Seit 2014 führt Jan Friedrich Eggers vermehrt auch Regie. Für das Theater Osnabrück inszenierte er die Kammermusicals "Thrill Me" und "Baby Talk" sowie die Mozartoper "Apollo und Hyacinth". Am Theater Hagen führte er Regie bei Leonard Evers viel beachteter Kinderoper "Gold!" sowie 2017 beim Weihnachtsmärchen "König Drosselbart". Im Frühjahr 2019 wird er am Theater Osnabrück eine Kinderfassung von Richard Wagners "Die Feen" auf die Bühne bringen.


Seit 2018 hat Eggers einen Lehrauftrag für szenische Darstellung am Institut für Musik an der Hochschule Osnabrück.


Jan Friedrich Eggers wurde 2010 mit dem Bayerischen Kunstförderpeis ausgezeichnet. Er war des weiteren Finalist des renommierten Belvedere Wettbewerbs in Wien.


Gastengagements führten ihn u.a. an die Staatsoper Hamburg (Detlev Glanert: "Die drei Rätsel") und an die Oper Dortmund (Danilo in "Die lustige Witwe"), ferner ans Caroussel Theater Berlin und an die Kammeroper Schloss Rheinsberg, wo er in der Uraufführung von Matthias Janns Oper "Von Wolfgang für Claire" sang, sowie ans Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, ans Theater Flensburg, ans Theater Pforzheim, ans Landestheater Detmold und ans Nordharzer Städtebundtheater.


In seiner Jugendzeit sammelte Jan Friedrich Eggers erste musikalische Erfahrungen durch klassischen Gitarrenunterricht. Es folgten erste Musik- und Theatererlebnisse im Jugend- und Schultheater seiner Heimatstadt, denen sich der erste Gesangsunterricht anschloss. Nach dem Abitur studierte Eggers zunächst evangelische Theologie in Bielefeld, ehe er 2001 sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover aufnahm. Zu seinen Lehrern zählen Martin Brauß, Paul Weigold und Matthias Remus. Gesangsunterricht hatte er bei Mechthild Kerz und Carol Richardson-Smith, in den letzten Semestern bei Peter Anton Ling, der ihn auch gegenwärtig stimmlich betreut.

Meisterkurse bei Kurt Widmer und Aribert Reimann sowie Regieassistenzen bei Matthias Remus und Kornelia Repschläger runden seine Ausbildung ab.


1999 gründete Jan Friedrich Eggers in Delmenhorst das "Theater zwischen den Stühlen", dessen künstlerischer Leiter er bis 2008 war. In dieser Zeit entstanden eine Reihe von eigenen Schauspielinszenierungen, darunter "Kabale und Liebe" (F. Schiller), "Hautnah" (P. Marber) und "Nora" (H. Ibsen). Darüber hinaus richtete er 2004 ein szenisches Lesungsprojekt über Dietrich Bonhoeffer für die Bühne ein und verfasste sein erstes eigenes Schauspiel "Mehr Licht - Weibliche Wahrheiten über Goethe", das 2005 mit dem "Theater zwischen den Stühlen" uraufgeführt wurde.

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